König Philippe war als Kind „emotional verwahrlost“

König Philippe ging als Kind durch die Hölle. Nun geben Paola und Albert von Belgien zu, wie gefühlskalt sie ihren Sohn behandelt haben.

König Philippe wurde als Kind „emotional verwahrlost“
Die feinfühlige Mathilde hat König Philippe ein liebevolles Zuhause geschenkt. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Julien Warnand

König Philippe wurde emotional vernachlässigt

König Philippe hat sein Glück gefunden. Seit 1999 ist er mit Königin Mathilde verheiratet und Vater von vier Kindern. Doch so zufrieden wie heute war das Leben des Belgiers nicht immer. „Ich hatte eine sehr schwierige Kindheit, bekannte König Philippe 2020. „Heute würde man die Erlebnisse dieses Kindes als emotionale Verwahrlosung bezeichnen“, sagte der Kinderpsychiater Peter Adriaenssens in der 2020 ausgestrahlten Dokumentation „ Filip van België“.

Der Monarch wuchs nämlich ohne die Wärme seiner Eltern auf. Paola und Albert von Belgien überliessen die Erziehung den Kindermädchen. Sie waren oft zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Als Philippe zehn Jahre alt war, durchlebten seine Eltern zudem eine schwere Ehekrise. Zehn Jahre stritten Paola und Albert, fügten sich gegenseitig emotionale Verletzungen zu. „Als Kinder haben wir schwierige Zeiten miterlebt. Sie waren sehr schwierig für die ganze Familie. Wir haben alle sehr gelitten“, räumt König Philippe in einer neuen Dokumentation „Paola, côté jardin“ über seine Mutter ein.

Kindheit von König Philippe
Eltern fällt es oft schwer, ihre Fehler zuzugeben. Doch Paola und Albert haben öffentlich bekannt, dass sie bei der Erziehung von Philippe versagt haben. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Julien Warnand

Paola und Belgien geben zu, ihren Sohn im Stich gelassen zu haben

Adriaenssens glaubt, dass König Philippe ein sehr einsames Kind war. Der Kinderpsychiater ist sich zudem sicher, dass diese Zeit Spuren bei dem Royal hinterlassen hat. „Wenn wichtige Bezugspersonen, wie die Eltern ständig abwesend sind, lernt ein Kind nicht, mit seinen Gefühlen umzugehen, Vertrauen zu fassen und sich stark zu fühlen“, so der Experte.

Albert und Paola räumen ihre Fehler in der neuen Dokumentation ein. „Mein Vater war sehr streng, und ich habe ihn nachgeahmt, ich war auch sehr autoritär zu Philippe“, sagt der ehemalige König heute. Den sensiblen Jungen belastete die Härte des Vaters sehr. Doch erst ein Arzt öffnete Albert die Augen. „Ihrem Sohn geht es überhaupt nicht gut. Er wird krank, wenn Sie so weitermachen“, warnte er den Belgier. Anstatt dem Jungen endlich Liebe zu zeigen, wandte sich Albert allerdings von dem Kind ab. „Ich hätte es anders handhaben sollen. Aber an diesem Punkt habe ich mein Interesse an ihm aufgegeben“, gesteht er.

Und auch Paola blickt reumütig zurück. „Ich verstehe jetzt, wie wichtig es ist, seinen Kindern Zuneigung zu zeigen“, erklärt die frühere Königin in der Doku. „Es tut mir leid, dass wir das nicht noch einmal machen können.“ Zumindest ist es König Philippe gelungen, den Teufelskreis zu durchbrechen. Für seine vier Kinder ist er heute ein liebevoller Vater.

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