Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie führen seit 2012 eine Ehe ohne Skandale. Doch wie lernten sich die Luxemburger eigentlich kennen? Welches Ereignis überschattete ihre Hochzeit? ADELSWELT erzählt noch einmal die Geschichte ihrer großen Liebe.
Die belgische Germanistin und der Thronfolger kennen sich bereits seit über 15 Jahren. © Cour Grand-Ducale/Christian Aschman
Ihr Kennenlernen war vorherbestimmt
Eine Aschenputtel-Geschichte ist die Lovestory von Guillaume und seiner Stéphanie nicht. Die studierte Germanistin war schon vor ihrer Hochzeit mit dem ältesten Sohn von Großherzogin Henri adlig. Die geborene Gräfin entstammt dem flämischen Adelsgeschlecht Lannoy, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert reichen. Ihr Ur-Großvater Philippe de Lannoy (*1866-†1937) war Großmeister bei König Albert I. von Belgien und seiner Frau Königin Elisabeth. Stéphanie ist sogar eine entfernte Cousine von Guillaume.
Und so wundert es nicht, dass sich der Erbgroßherzog und die Blondine irgendwann über den Weg liefen. Das erste Treffen fand sogar ausgerechnet in Deutschland statt. „Wir haben gewisse Freunde, die haben eine Gruppe von junge Leuten zusammengerufen, und Stéphanie war auch dabei“, erinnerte sich der Luxemburger an das Kennenlernen im Jahr 2004.
Nach der ersten Begegnung verloren sich die Zwei allerdings aus den Augen. Das Schicksal führte sie fünf Jahre später allerdings wieder zusammen. Dieses Mal schlug der Blitz ein. „Ich habe einen ganz besonderen Mann getroffen, mit dem ich viel gemeinsam habe“, schwärmte die Belgierin gegenüber einer Freundin. Und auch der studierte Politologe war angetan von der smarten Grafentochter. „Wir waren sofort Komplizen. Das ist etwas, was man lange im Leben suchen kann“, offenbarte der Thronfolger.
Neben Königin Mathilde von Belgien und Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein ist Stéphanie eine von drei europäischen Thonfolger-Gattinnen, die aus einem Adelshaus stammt. © Cour grand-ducale / Christian Aschman
Schlimmer Schicksalsschlag überschattet ihre Hochzeit
Drei Jahre halten sie ihre Beziehung geheim, um dem Presserummel zu entgehen. Im November 2011 bestätigte der damals 30-Jährige dann, dass er eine Freundin hat. Am 26. April 2012 verkündete der Hof schließlich die Verlobung von Erbgroßherzog Guillaume und der belgischen Gräfin. Die kirchliche Hochzeit wurde für den 20. Oktober desselben Jahres festgelegt. Als die Vorbereitungen für die Trauung bereits auf Hochtouren laufen, traf Stéphanie jedoch ein schlimmer Schicksalsschlag. Ihre geliebte Mutter Gräfin Alix de Lannoy (†70) starb im August völlig überraschend an einem Schlaganfall.
Die Braut war am Boden zerstört. Es wurde sogar darüber diskutiert, ob die royale Hochzeit verschoben werden sollte. Schließlich entschied man sich jedoch, an den Plänen festzuhalten. „Das wäre nicht der Wille meiner Mutter gewesen, dass wir das alles absagen. Ich mache das auch für meine Mutter“, betonte die Blondine im Verlobungsinterview.
Die königliche Hochzeitsgesellschaft hat sich für dieses Erinnerungsfoto versammelt. © Grand-Ducal Court of Luxembourg via Getty Image
Traumhochzeit und Tränen in Luxemburg
Am 20. Oktober 2012 war es dann soweit: Erbgroßherzog Guillaume und seine Stéphanie gaben sich in der Cathédrale Notre-Dame das Jawort. Die kirchliche Trauung begann mit einer Schweigeminute für Gräfin Alix, was ihre Tochter sichtlich rührte. Die Braut trug außerdem den Verlobungsring der Verstorbenen und ließ die Muttergottes-Statue in der Kathedrale mit einem Schal ihrer Mama schmücken.
„Eure Hochzeit gibt uns allen erneut Kraft an die Liebe zu glauben“, sagte der Pastor. Und auch der 28-Jährigen gab ihre Liebe Kraft, diesen Tag trotz allem mit einem Lächeln zu meistern. „Ich gebe dir meinen Ring. Ich liebe dich und ich möchte dir treu bleiben“, gelobte der 30-Jährige seiner Braut. Und die gebürtige Belgierin erwiderte dieses Versprechen. Ihre Zuneigung war für jeden im Raum spürbar.
Die Braut trug ein wunderschönes Hochzeitskleid von Elie Saab. Es war mit 50.000 Perlen, 80.000 Kristallen und zehn Kilometer Silbergarn verziert. Die Robe war eines der teuersten Brautkleider in der königlichen Geschichte. Geschätzter Wert: 250.000 Dollar
Für ihr neues Leben hat die Braut ihre belgische Staatsangehörigkeit aufgegeben.
©Christian Aschman / Cour grand-ducale
Endlich das langersehnte Babyglück für Stéphanie von Luxemburg
Auf ein Baby musste das Paar lange warten. Erst fast acht Jahre nach der Hochzeit klappte es mit dem Nachwuchs. Die Freude über die Geburt war dann umso größer. Am 10. Mai 2020 erblickte ihr erstes Kind das Licht der Welt. Ihr kleiner Prinz hört auf den Namen Charles Jean Philippe Joseph Marie Guillaume. „Sein Kind auf der Welt willkommen heißen zu können, ist wahrscheinlich das Magischste, was ein Paar gemeinsam erleben kann“, schwärmte Erbgroßherzog Guillaume nach der Geburt. Inzwischen erwartet das Paar sogar sein zweites Kind. Das Baby soll im April 2023 zur Welt kommen.
Der kleine Prinz Charles ist der ganze Stolz seiner Eltern. © Maison du Grand-Duc / Sophie Margue