Im dänischen Königshaus brodelt es. Der Titel-Entzug spaltet die ohnehin zerstrittene Königsfamilie noch weiter. Dabei sind die Enkel von Königin Margrethe nicht die einzigen Royals, die ihren Titel verloren haben. ADELSWELT weiß mehr.
Königin Margrethe entzieht Enkeln die Titel
Über diese Meldung spricht ganz Dänemark. Königin Margrethe entzieht vier ihrer Enkelkinder den Titel. Die Kinder ihres jüngsten Sohnes Prinz Joachim dürfen sich ab dem 1. Januar 2023 nicht mehr Prinz bzw. Prinzessin zu Dänemark nennen. Außerdem wird ihnen die Anrede „Hoheit” entzogen. So möchte Königin Margrethe nach eigener Aussage das Königshaus verschlanken und auf die Zukunft vorbereiten. Die Betroffenen selber sind allerdings gar nicht begeistert von dieser Idee. Prinz Joachim spricht gar davon, seine Kinder würden „schlecht behandelt”. Und auch Joachims ältester Sohn Prinz Nikolai zeigte sich überrascht von der Entscheidung seiner Großmutter. Dabei sind die vier Dänen-Royals nicht die einzigen Adligen, die ihren Titel verloren haben.
Prinz Philip gab Titel für die Liebe auf
Diese royale Liebe ging in die Geschichtsbücher ein. Die britische Thronfolgerin Elizabeth verliebt sich in den 1930er Jahren in den Navy-Offizier Philip Mountbatten. 1947 folgt die royale Traumhochzeit. Was viele allerdings nicht wissen: Philip musste für seine große Liebe seinen Adelstitel aufgeben. Geboren wurde der spätere Prinzgemahl als Prinz von Griechenland und Dänemark. Sein Vater war Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark, Sohn des griechischen Königs Georg I. Nachdem Philips Onkel, König Konstantin I., zur Abdankung gezwungen und sein Vater Andreas für einige Zeit inhaftiert worden war, floh Philips Familie ins Exil.
Der junge Prinz Philip wuchs fortan in Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich auf. Als er 1947 schließlich die künftige britische Königin Elizabeth heiraten wollte, gab Philip seine eigenen Adelstitel auf und nahm den Nachnamen seiner Großeltern mütterlicherseits, Mountbatten, an. Allzu lange musste Philip allerdings nicht ohne Titel leben. Am Tag vor der Hochzeit verlieh König George VI. seinem neuen Schwiegersohn die Anrede „Königliche Hoheit”. Am Tag der Hochzeit wurde er schließlich zum Herzog von Edinburgh ernannt.
Traurige Hochzeit und Titelentzug in Japan
Diese traurige Geschichte ging um die Welt. Jahrelang musste Prinzessin Mako, Nichte des japanischen Kaisers Naruhito, um ihre große Liebe kämpfen. Ursprünglich sollte die Prinzessin ihren Kei Komuro bereits 2018 heiraten. Aufgrund der Verstrickung seiner Mutter in einen Finanzstreit musste die Hochzeit allerdings mehrmals verschoben werden. In dieser Zeit nahm die Unterstützung für das junge Paar in der japanischen Bevölkerung und auch in der kaiserlichen Familie ab. Letztlich konnte der Streit beigelegt werden und das Paar heiratete am 26. Oktober 2021.
Für Mako bedeutete dies jedoch, dass sie ihren Prinzessinnen-Titel ablegen und die kaiserliche Familie verlassen musste. Das Hausgesetz der japanischen Kaiserfamilie verlangt nämlich, dass weibliche Mitglieder ihren Adelstitel sowie ihre Anrede als „Kaiserliche Hoheit” ablegen und fortan selbst als Bürgerliche leben müssen, wenn sie einen Bürgerlichen heiraten. Von der Thronfolge sind Frauen in Japan ohnehin ausgeschlossen. So trägt Mako seit ihrer Hochzeit den Namen Mako Komuro. Die traditionelle Mitgift des kaiserlichen Hofes in Höhe von rund 1.3 Millionen US-Dollar lehnte das junge Paar übrigens ab. Im November 2021 zogen die Ex-Prinzessin und ihre große Liebe schließlich nach New York, um sich dort ein Leben abseits der japanischen Öffentlichkeit aufzubauen.
König Carl Gustaf wünscht seinen Enkeln mehr Freiheit
Diese Meldung sorgte in Schweden für einen Paukenschlag. Im Oktober 2019 entzog König Carl Gustaf einem Teil seiner Enkelkinder die Titel. Die beiden Söhne von Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia sowie die drei Kids von Prinzessin Madeleine wurden aus dem Königshaus ausgeschlossen. Prinz Alexander, Prinz Gabriel, Prinzessin Leonore, Prinz Nicolas und Prinzessin Adrienne dürfen sich nicht mehr „Königliche Hoheit” nennen. Ihre Prinzen- und Prinzessinnentitel dürfen sie aber als Höflichkeitstitel weiterhin führen. König Carl Gustaf wolle seinen Enkelkindern mehr Freiheiten geben und die repräsentativen Aufgaben im Königshaus auf einen kleinen Personenkreis begrenzen, hieß es damals. Lediglich die beiden Kinder von Kronprinzessin Victoria, Estelle und Oscar, durften ihre Titel als Kinder der künftigen Königin behalten. Doch was sagten Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine zu der Entscheidung ihres Vaters?
Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia äußerten sich über Instagram zum Titelentzug. Sie begrüßten es, dass ihre Söhne nun mehr Freiheiten haben und sich ein Leben außerhalb des Könighauses aufbauen können, erklärten die stolzen Eltern. Und auch Carl Philips kleine Schwester Madeleine nahm die Entscheidung positiv auf. Die Prinzessin lebte mit Ehemann Chris und den drei Kindern jahrelang in den USA und nahm ohnehin kaum Aufgaben für die Königsfamilie wahr. Ob die royale Schönheit und ihre drei Kinder nach ihrem Umzug nach Schweden bald wieder häufiger zu sehen sind, bleibt abzuwarten. Ihre Kinder können sich jedenfalls auf eine Zukunft ohne royale Verpflichtungen freuen.
Prinz Hamzah von Jordanien verzichtet freiwillig auf Titel
Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Im April 2022 verkündete Hamzah von Jordanien, auf seinen Prinzen-Titel verzichten zu wollen. Grund für diesen drastischen Schritt ist das Zerwürfnis mit seinem älteren Halbruder, König Abdullah. Im April 2021 hatte der Sohn von König Hussein II. und Königin Noor in einer Videobotschaft um Hilfe gebeten und behauptet, sein Bruder hätte ihn unter Hausarrest gestellt. Das jordanische Königshaus dementierte die Vorwürfe. Hamzah soll stattdessen an einem Putschversuch beteiligt gewesen sein.
Schließlich entschloss der Royal sich dazu, seinen Prinzentitel abzugeben und die Verbindung zum jordanischen Königshaus somit symbolisch zu kappen. Auf Twitter erklärte er: „Nach dem, was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass meine persönlichen Überzeugungen und die Werte, die mein Vater mir vermittelt hat und an denen ich mein ganzes Leben lang versucht habe, festzuhalten, nicht im Einklang mit den Ansätzen, Trends und modernen Methoden unserer Institution stehen.“
Dabei war Hamzah einmal nur einen Atemzug vom Thron entfernt. Nach dem Tod seines Vaters König Hussein bestieg Abdullah II. den jordanischen Thron. Auf Wunsch des Vaters ernannte Abdullah seinen Halbbruder Hamzah zum Kronprinzen. Nach jordanischem Recht ist das möglich. Obwohl der Thron, ähnlich wie in europäischen Königshäusern, unter den männlichen Familienmitgliedern nach dem Erstgeburtenrecht vererbt wird, kann der König per Dekret einen seiner Brüder zum Thronfolger ernennen. Im Jahr 2004 entzog König Abdullah seinem Bruder dann den Thronfolger-Titel, sodass Abdullahs ältester Sohn, der heutige Kronprinz Hussein, Thronfolger wurde. Es scheint, als seien die Gräben zwischen den royalen Halbbrüdern zu tief.