Ein Zeuge packt aus

„Juan Carlos hat seinen Bruder getötet“

Juan Carlos von Spanien steht schon länger im Verdacht, seinen 14-jährigen Bruder erschossen zu haben. Nun spricht ein prominenter Zeuge, der den früheren König ebenfalls belastet.

Juan Carlos erschoss seinen jüngeren Bruder
Juan Carlos will nicht über den verhängnisvollen Vorfall sprechen. © Samuel de Roman/Getty Images

Bruder von Juan Carlos starb unter mysteriösen Umständen

Es ist wohl das dunkelste Kapitel der spanischen Königsfamilie. An Ostern 1956 kam Alfonso de Borbón unter mysteriösen Umständen ums Leben. Fakt ist, dass der 14-jährige Bruder von Juan Carlos durch einen Schuss in die Stirn ums Leben kam. Doch bis heute gibt es viele Geschichten, wie es zu dem Unglück kam.

Angeblich richtete der 18-jährige Juan Carlos die Waffe auf seinen Bruder und drückte ab – ohne zu wissen, dass die Pistole geladen war. In anderen Version löste sich der Schuss, als Alfonso die Waffe reinigte. Und in einer weiteren Variante der Geschichte heißt es, dass Alfonso seinem Bruder beim Öffnen der Zimmertür einen Stoß verpasste und sich dabei der Schuss löste. Eine offizielle Untersuchung wurde nie durchgeführt, und Juan Carlos schweigt bis heute darüber, wie sein jüngerer Bruder starb. Doch nun meldet sich ein Zeuge zu Wort.

Infant Alfonso de Bourbon, Bruder von Juan Carlos
Infant Alfonso starb mit 14 Jahren durch einen Schuss während eines Urlaubs im königlichen Exil in Estoril. © Keystone-France/Gamma-Keystone via Getty Images

 

Italienischer Kronprinz erinnert sich an den Tod von Infant Alfonso

In der letzten Folge der neuen Netflix-Dokumentation Der König, der niemals einer war bringt Vittorio „Viktor“ Emanuel von Savoyen unerwartet Juan Carlos zur Sprache. Offensichtlich glaubte er, dass die Dreharbeiten bereits abgeschlossen waren und das Mikrofon nicht mehr aufzeichnete. „Ich kenne noch weitere Geschichten, aber einige davon kann ich nicht erzählen. Insbesondere über Juan Carlos“, deutete der letzte Kronprinz Italiens vieldeutig an.

„Er war nicht sehr verständnisvoll, als meine Frau und ich Probleme hatten. Ich weiß gar nicht warum, wir waren gute Freunde, und ich weiß alles. Noch besser – ich war dabei“, erklärte 86-Jährige und begann sich an jene Geschehnisse im Jahr 1956 zu erinnern.

Viktor Emanuel von Savoyen
Viktor Emanuel von Savoyen sagt, dass Juan Carlos auf seinen Bruder geschossen habe. Ihm selbst wird selbst vorgeworfen, das Leben einen jungen Deutschen auf dem Gewissen zu haben. © picture alliance / Mimmo Carriero | Mimmo Carriero / IPA

Vittorio Emanuel von Savoyen „Juan Carlos erschoss seinen Bruder“

„Während des Exils schossen wir gerne auf Gläser, Flaschen, was immer wir am Stand von Cascais finden konnten“, erinnert sich Vittorio Emanuel von Savoyen. Über den Tod von Alfonso de Borbón sagte er dann plötzlich: „Juanito hat Mist gebaut. Er erschoss seinen kleinen Bruder. Er war das.“

Demnach habe Juan Carlos durch die Garderobe auf seinen jüngeren Bruder geschossen. Alfonso hatte sich also nicht versehentlich selbst erschossen, als er die Pistole reinigte. „Es war ein Unfall, zweifellos“, so der 86-Jährige. Doch nicht nur der Tod des 14-Jährigen erschütterte ihn damals. Vittorio Emanuel von Savoyen überkam die Angst, dass man ihn zum Sündenbock erklären könnte. „Ich ließ schnell meine Waffe verschwinden, nicht, dass man mir noch die Schuld dafür geben würde“, erinnert sich der Italiener. Er deutet an, dass Franco half, den Vorfall zu vertuschen. Denn der Diktator hatte vorgesehen, Juan Carlos zum König von Spanien zu machen.

Der Vater von König Felipe hat sich nicht zu der Dokumentation geäußert. Es scheint ganz so, als wolle er die Wahrheit um seinen toten Bruder mit ins Grab nehmen.

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