Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland musste zusehen, wie ihr Sohn Friedrich vor ihren Augen starb. Es sollte nicht der letzte Schicksalsschlag in ihrem Leben bleiben.
Das traurige Schicksal von Prinzessin Alice
Die Augen von Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland wirken auf Fotos traurig. Als hätte die Adlige geahnt, welche Schicksalsschläge ihr bevorstehen würden.
Geboren wurde sie am 25. April 1843 als zweite Tochter von Queen Victoria und Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Mit 19 Jahren heiratete sie Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein. Die Ehe brachte schnell Nachwuchs hervor. Am 5. April 1863 wurde Tochter Viktoria geboren. Ihr folgten Elisabeth (*1864), Irene (*1866), Ernst Ludwig (*1868), Friedrich (*1870), Alix (*1872) und Marie (*1874). Die Ehe war trotz der großen Kinderschar nicht sonderlich glücklich. Die intelligente Alice hatte mit ihrem deutschen Ehemann kaum Gesprächsthemen.
Sie sah, wie ihr Sohn aus dem Fenster stürzte
Im Februar 1873 wurde die Familie von einer fürchterlichen Diagnose erschüttert. Bei ihrem jüngsten Sohn Friedrich wurde die Bluterkrankheit festgestellt. Diese Krankheit hatte er offenbar wie andere Familienmitglieder von Queen Victoria vererbt bekommen. Entdeckt wurde die Hämophilie, nachdem sich der Zweijährige am Ohr verletzt hatte und die Wunde drei Tage blutete. Doch zum Glück überlebte der kleine „Frittie“ den Zwischenfall. Aber Prinzessin Alice wusste seitdem: Jeder noch so kleine Unfall könnte ihrem Sohn das Leben kosten.
Es kam, wie es kommen musste. Wenige Monate später spielten Friedrich und sein Bruder Ernst im Schlafzimmer ihrer Mutter. Als „Ernie“ in einen anderen Raum rannte, kletterte der Zweijährige auf einen Stuhl, um seinen Bruder vom geöffneten Fenster aus zu beobachten.
Als Alice das sah, rannte sie so schnell sie konnte, zu ihrem „Frittie“. Aber sie kam zu spät. Der Stuhl kippte und Friedrich fiel drei Meter in die Tiefe. Seine inneren Blutungen konnten nicht gestoppt werden. Der kleine Prinz starb am 29. Mai 1873 im Alter von zwei Jahren. Prinzessin Alice war am Boden zerstört. Der Großonkel von Prinz Philip wurde im Neues Mausoleum im Park Rosenhöhe in Darmstadt beerdigt.
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Diphtherie löschte das Leben ihrer Tochter aus
Es sollte jedoch nicht die letzte Tragödie in Alices Leben bleiben. Im November 1878 erkrankten ihre Kinder bis auf Elisabeth an Diphtherie. Die Prinzessin kümmerte sich trotz der Ansteckungsgefahr liebevoll um ihren Nachwuchs.
Die vierjährige Marie traf es besonders schlimm. Sie kämpfte mit hohem Fieber und geschwollenen Schleimhäuten im Rachen. Die Ärzte gaben ihr Bestes, konnten das Mädchen aber nicht retten. Prinzessin Marie erstickte qualvoll. „Der Schmerz unbeschreiblich ist“, schrieb die Prinzessin ihrer Mutter Königin Victoria. Auch Prinzessin Alice erkrankte schließlich an Diphtherie. Am 14. Dezember, dem Todestag ihres Vaters, starb auch sie mit gerade einmal 35 Jahren. Quelle: Daily Telegraph